Mittwoch, 27. August 2008

Tour d'Autriche - mit dem Rad durch Österreich

über 3300 Höhenmeter, über 260km und über 18 Fahrtzeit...




Letzte Woche startete ich ein Vorhaben, das ich seit Jahren in irgendeiner Form machen wollte: ein Radtour durch Österreich. Falls ihr euch jetzt fragt ob meine Rennradkenntnisse hierfür ausreichen - das habe ich mich auch gefragt...und auch während der Tour war ich mir da nicht immer ganz so sicher- aber es war einfach super toll - ein wahnsinns Erlebnis. Aber nun mal von vorne...

Mein Plan war es die Tour alleine zu starten und obwohl ich ungefähr 100 Mal gefragt wurde:"Bist du denn ganz alleine unterwegs" denke ich dass das eine gute Entscheidung war. Es war zwar mein Ziel meistens Freunde zu besuchen und bei Ihnen auch zu übernachten um nicht ganz zu vereinsamen aber im Nachhinein war das radeln an sich sehr angenehm alleine: ich konnte stehen bleiben und Pause machen, wann es mir passt, fotografieren wann ich dazu lust hatte, aber auch mal ein paar Stunden ohne Pause durchfahren. Damit ich auch ein bisschen herumkomme, hatte ich vor zwischendurch den Zug zu nehmen, und nachdem es in Österreich für STudenten ein Sommerticket gibt mit dem man unbegrenzt Zugfahren kann, traf sich das gut.

Die Route mit einigen Hindernissen:


Tag 1: Nestelbach b. Graz - Hebalm

Los ging das ganze in Nestelbach bei Graz im schönen steirischen Hügelland bei meiner Oma, wo ich gleich kräftig Unterstützung von meiner Verwandschaft bekam. Der erste Stopp sollte auf der Hebalm an der Kärntner Grenze sein. Thomas Krejci, Ursula Kadan und ihre kenianischen Gäste organisieren dort seit einigen Wochen Laufcamps. Schon am Weg dorthin trat das erste Problemchen auf: mein Rad!

Ich habe es vor einem Jahr gebraucht gekauft und es ist wirklich in super Zustand - das einzige Problem das ein Radhändler beim Service sofort feststellte: "Das ist ein Männerrad für Männer ab 80 Kilo - mit der Übersetzung wirst du Mühe haben". Tja bis vor meiner Tour (beim Radeln zur Uni) dachte ich er hätte sich getäuscht - die über 1200 Höhenmeter auf sehr steiler STraße am Ende der Tour für diesen Tag hatten es in sich und ich brauchte (mit vielem Schieben) fast 3h auf den Berg. Selbst der niedrigste Gang war für mich mit meinem Rucksack einfach zu schwer. align="left">Aber doch: nach über 5h Fahrtzeit kam ich auf der Hebalm an und ich wurde sehr herzlich begrüßt: mit keniaschem Essen, Tee, netten Gesprächen und in gemütlicher Atmosphäre verbrachte ich die Zeit bis zum nächsten Morgen auf der Alm.









Tag 2: Hebalm - Velden am Wörthersee


Am nächsten Morgen ging es weiter. Eigentlich hatte ich einen gemütlicheren Tag geplant - mit einer längeren Zugstrecke und dem Ziel Velden am Wörtersee (bekannt aus Film und Fernsehen :o) geplant, und es wurde auch ein gemütlicher Tag jedoch nicht so gemütlich als geplant.
Ein weiteres Hinderniss (oder sogar eine Herausforderung) stellten nämlich die österr. Zugverbindungen dar. Generell wusste ich zwar: Es fahren nicht überall Züge, dort wo sie fahren fahren sie nicht oft (also ein paar Mal am Tag), sie fahren langsam und auch nicht immer zu jener Zeit zu der sie fahren sollen. Was ich jedoch noch nicht wusste, dass es immer wieder Schienenersatzverkehr gibt (wegen Bauarbeiten) und das sind Busse, die trotz viel Platz keine Räder mitnehmen. Unter dem Motto: "Ohne mein Rad mach ich gar nix" musste ich deshalb etwas mehr Kilometer per Rad zurücklegen als gedacht, um dann irgendwann nach dem Baustellen wieder in den Zug zu steigen.
Doch ich schaffte es: am Schluss am schönen Wörtersee entlangradelnd kam ich nach Velden, wo gerade meine Eltern auf Kongress waren. Es folgte ein gemütlicher Abend mit ihnen und ein paar Cocktails...












Tag 3: mit dem Auto nach Heilgenblut - und mit der Bahn auf den Berg



Tja eigentlich wäre es ja mein Plan gewesen an diesem Tag bereits den Höhepunkt meiner Tour "die Glocknerstraße" zu bewältigen. In der Nacht in Velden bemerkte ich jedoch stärkere Bauchschmerzen und ähnliches Rumoren im Bauch wie in Ägypten und leider waren meine Vermutungen richtig: ich hatte etwas falsches gegessen (oder getrunken?) und ich litt den ganzen nächsten Tag an einer Magenverstimmung.
Trotzdem erklärte sich meine liebe Mama bereit mich mit dem Auto nach Heiligenblut am Fuße des Großglockners (höchster Berg Österreichs) zu bringen und so ersparte ich mir zumindest vielmaliges Umsteigen in Busse die mich eh nicht mitnehmen :o). Nach einer kleinen Bergabwanderung schlief ich in Heiligenblut in einer kleinen Pension.



Tag 4: das Highlight: DIE GROSSGLOCKNER-HOCHALPENSTRASSE

Dieser Tag war zweifelsohne der beste meiner Tour. Ich startete um ungefähr 8h morgens und bezwang (von der etwas einfacheren Seite) die Glocknerhochalpenstraße bis hinauf zum Hochtor und auf der anderen Seite übers Fuscher Törl bis nach Bruck zum Zug. Obwohl die Glocknerspitze fast immer durch ein kleines Wolkenkleid verdeckt war war vor allem auf der "Downhillseite" super Wetter. Einfach ein Traum. Und hier war ich ganz bestimmt nicht allein. Mehrere andere Freaks am Rad bezwangen den Berg, feuerten an, gratulierten...eine tolle Stimmung. Und ich war ganz überrascht, dass ich im Gegensatz zum ersten Tag bis zum höchsten Punkt kein einziges Mal schieben musste...


Danach gings mit dem Zug nach Bischofshofen und nach einem kleinen Fehlversuch per Rad (hab mich verfahren) mit dem Bus nach Filzmoos - meinem fast zweiten Heimatort- der Skiort, wo ich im Winter als Skilehrerin arbeite. Ich wurde gleich von meinen Skilehrerkollegen empfangen und wir liesen den Tag würdevoll bei einem Platzkonzert der Dorfkapelle und einem Livekonzert in einer Bar ausklingen.



Tag 5: Ein Regentag ohne Rad




Den Samstag verbrachte ich in St. Johann beim Shoppen mit Nadine und machte einen netten Run im Regen auf den netten Wanderwegen in Richtung Bischofsmütze in Filzmoos - und ich beschloss sofort - ich muss wieder im Sommer hierherkommen und ein paar Berge bezwingen.

Tag 6: von Filzmoos über den Donauradweg nach Wien

Auch der letzte Tag meiner Tour startete früh. Bereits um 6.30 radelte ich in Filzmoos los um wiedermal einen der wenigen Züge in Eben zu erwischen. Ich fuhr bis Ybbs an der Donau mit dem Zug und von dort führte meine letzte Etappe entlang des Donauradweges über die Wachau - eines der schönsten Wein- und Obstbaugebiete Österreichs nach Krems an der Donau. Obwohl zahlreiche Touristen mein Tempo etwas zügelten - eine wunderschöne Tour bei tollem Wetter.

Endlich in Wien angekommen, war auch Matthu bereits wieder im Land eingetroffen und ich konnte mich bei einem netten Ausflug am Montag an den Neusiedlersee von den Strapazen der letzten Woche schön erholen.


Nachdem zahlreiche Schmerzen (vorwiegend am Rücken vom Rucksack und meinem Allerwertesten) schön langsam schwinden kommen mir jedoch schon wieder immer wieder Ideen wo es denn das nächste Mal hingehen soll.



Mal schauen...


Anbei findet ihr noch einige nette Fotos von meiner Tour (habe endlich wieder eine Kamera :o)
(ihr braucht nur auf das untere Bild klicken)

Radtour durch Österreich

3 Kommentare:

Florian Arthofer hat gesagt…

Lässige tour! Gratuliere!
lg Flo

Ingrid hat gesagt…

Hallo Karinchen !!!
du bist einfach SPITZE !!
habs ja schon immer geahnt >> in dir stecken die Maier-Gene (so verrückt können nur Maier`s
sein :-)))) hihi...
weiter so ! > und wär schön wenn wir uns mal treffen ! Busserl, Inge

Anonym hat gesagt…

Super Tour, toller Bericht!!Fahren im Juli Österreich West - Ost.
Wennst Zeit hast schau auf meine Homepage, kropf.thomas.at.tt
Alles Gute, weiter so. Schöne Grüße aus Niederösterreich Tom