Dienstag, 25. August 2009

WM: Sprint und Abschluss

Nun ist sie auch schon wieder vorbei die WM 2009 aber ich bin noch einige Tage an Berichten schuldig :o)


Sprint-Quali: (Karte: gestrichelte Linie)


Am Donnerstag durfte ich meinen leider letzten Wettkampf - die Sprint Quali - laufen. Es handelte sich um einen Waldsprint mit einem Schlussteil im Park. Ich startete gut und kam auch gut ins Rennen. Nach einiger Zeit holte mich Ines Brodmann, die eine Minute hinter mir gestartet war ein (sie hatte den gleichen Heat was ich jedoch nicht wusste) und ich sah sie 5 Posten lang vor mir. Gegen Schluss des Waldteiles ging es dann nochmal ins Grüne - ich verlor Ines aus den Augen fand jedoch auch die grünen Posten ganz gut. Jetzt gab es nur mehr eine lange Route zurück hinauf zur Wiese zum 10. Posten zu meistern und dann noch eine kleine Schlussrunde im Parkgelände. Mein Ziel war im Zweifelsfall die Routen aussen rum zu nehmen. Im Entscheidungsmoment schien mir jedoch die Route aussen rum zu weit - ein Fehler. Ich kämpfte mich quer bergauf durchs grüne, mental nicht gerade aufbauend und in diesen MOmenten verlor ich erstmals etwas den Mut in diesem Wettkampf. NOch dazu suchte ich den Posten im Postenraum noch kurz und verlor insgesamt etwas mehr als eine Minute. Die Posten im Park gelangen mir wieder recht gut (ich hatte einige Zwischenzeiten in den Top3) bis auf Posten 14 wo ich die verschiedenen Kinderspielzeuge kurz verwechselte und zum falschen Posten kam und meinen noch einmal 20 sek. suchte.


Als ich ins Ziel kam war ich etwas überrascht dass in meinem Heat unzählige Leute disqualifiziert waren (alle verschiede falsche oder ausgelassene Posten). Leider reichte es nur für Platz 17, weshalb ich mich über meinen Fehler am Schluss noch mehr ärgerte. An diesem Tag wäre das Finale wirklich drin gewesen.

Es reichte also für kein A-Finale bei dieser Wm. Zum Abschluss muss ich jedoch trotzdem in einer gewissen Weise mit meinen Fortschritten zufrieden sein: ich durfte ganz knapp als 4. österr. DAme zu dieser Wm mitkommen - meine Frühjahrssaison war wirklich nicht berauschend und für mich war es heuer auch sehr wichtig mein Studium abzuschliessen. Mein Ziel war es bis zur Wm noch einmal etwas Trainingsrückstand aufzuholen und kurz vor der Wm bekam ich noch einmal richtig viel Selbstbewusstsein beim Trainingslager in Ungarn, wo ich zum ersten Mal heuer wirklich teilweise sehr gute Leistungen bringen konnte. Dass ich dieses Gefühl offensiv zu laufen nicht ganz in die Wm mitnehmen konnte ärgert mich einerseits andererseits braucht es dafür vielleicht noch etwas Zeit und auch Erfolgserlebnisse bei mehreren kleineren (und österreichischen) Wettkämpfen um diese Leistung auch bei der Weltmeisterschaft abrufen zu können. Trotzdem konnte ich bis auf die Middle-Quali große Fehler in den anderen Wm-Wettkämpfen vermeiden, ich hatte deutlich weniger Rückstand zum 15.Platz Cut wie im vorigen Jahr ( es war erst meine zweite Wm) und ich konnte auch einige gute WR-Punkte sammeln.

Für die nächste Zeit und mein Auslandsjahr in Schweden möchte ich nun schaffen, mich natürlich körperlich und technisch weiterzuentwickeln aber vor allem auch das Tempo, dass ich im Moment mit anderen im Wald mitlaufen kann auch zu halten, wenn ich allein laufe und hierfür genug Selbstvertrauen aufzubauen, um von einer vorsichtigen OL-erin zu einer agressiven, angreifenden zu werden.
Heuer hat sich von uns 4 Österreicherinnen von den 9 Einzeleinsätzen nur eine einmal fürs Finale qualifiziert. Wir haben uns deutlich unter unserem Wert geschlagen wir können das besser und mit etwas mehr Glauben an uns in der Zukunft wird uns das auch zu beweisen gelingen.

Im Großen und Ganzen hat mir die Weltmeisterschaft in Ungarn super gefallen. Es ist ein wunderschönes Gefühl bei so einem Event dabei zu sein und noch dazu in so einer tollen, familiären Sportart, wo jeder jeden kennt. Die Hilfsaktion in der Staffel für Martin Johansson von Smola, Gueorgiou und Nordberg aber auch die Diskussionen über diesen Vorfall im Nachhinein haben finde ich gezeigt, dass sogar beim wichtigsten sportlichen Event unserer Sportart im Jahr, der Weltmeisterschaft, das Sportliche in den Hintergrund rückt, wenn es um Hilfe für andere im Notfall geht.
Und wenn man einerseits auf der Zielgerade gegeneinander um Medaillen fightet aber danach gemeinsam eins trinken geht und einander gratuliert dann ist das sportliches Verhalten im wahrsten Sinne des Wortes und es ist das was OL zu dem macht was es ist: sportliche Topleistungen vor dem Hintergrund der Achtung des Anderen und seinen Leistungen in einem fairen sauberen (dopingfreien) Rahmen, der denke ich in kaum einer Sportart noch in dieser Weise existiert.


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