Die Problemverursacher waren die gleichen wie meistens bei großen Wettkämpfen...andere Läuferinnen im Wald die mich verwirren - meine Gedanken die überall aber nicht bei mir selber sind von Anfang an.
Ich startete als 4. in meinem Vorlauf - im grünen Gelände nicht unbedingt ein Vorteil (es wurde zwar gesagt dass im Dickicht durch Vorläufer Spuren zu den Posten gelegt wurden- die hat allerdings niemand gesehen) - trotzdem kein großes Handicap.
Ein Ziel war diesmal zur Abwechlung langsam zu starten - das einzige das ich diesmal (leider) erreicht habe. Schon zum ersten Posten verwechselte ich im Kopf kurz 2 Lichtungen kam trotz Kompass ziemlich weit rechts von er Route ab - bemerkte es und korrigierte. Als ich den Posten erblickte erblickte ich dort auch die 2min vor mir gestartete Kroatin, die ab dahin bis zum 9. Posten eine treue Begleiterin werden sollte.
Zum zweiten Posten nahm ich unbsichtlich die linke statt die rechte Schneise, korrigierte und fand den Posten. Auch beim dritten Posten war ich zuweit links. Von hinten kam bereits Caroline Cejka (SUI), was mich kurz etwas demotivierte ("Super Karin, jetzt holt dich schon beim 3. Posten jemand ein"-wusste ich jedoch nicht dass es erst ihr 2. und mein 3. Posten war - da anderer Vorlauf). Beim 4. Posten war ich zu weit links beim Weg, der 5. ging gut.
Beim 6. Posten folgte mein größter Fehler: mit mir stempelte (außer der mich noch immer verfolgenden Kroatin) eine weitere Läuferin und ich verließ mit ihr den Postenraum. Erste etwas später beim genaueren Blick auf den Kompass bemerkte ich dass sie zuweit viel weiter nördlich lief. Als ich die Wiese erblickte war ich eher genervt von der falschen Richtung nicht darauf fokusiert den Posten trotzdem zu finden. Ohne Ablaufpunkt traf ich auf den Fluss wusste nicht ob ich zuweit links oder rechts bin- die vor mir liegende Biegung konnte ich auf der Karte niergends finden. Neben mir stand wiedermal die Kroatin - auch ratlos. Nach einer Suchaktion rechts den Fluss hinunter fand ich den Posten mit mind. 3min Fehler weiter nördich.
Ab diesem Zeitpunkt war ich auch mental in einem zieml Tief hatte ich natürlich bemerkt dass mich wieder einige Läuferinnen überholt hatten die ich nun vor mir sah. Beim 7. Posten dachte ich sogar kurz dran dass dies nun der erste Funkposten ist und alle Leute die mich verfolgen schon jetzt sehen wie mies ich bis jetzt war ( lauter Gedanken die bestimmt nichts beim Lauf verloren haben) Beim 8. Posten lies ich mich wieder von anderen Läuferinnen etwas zu weit rechts ablenken. 9 und 10 liefen ok. Beim elften lief ich zickzack ohne Konzept durchs Dickicht - kam zu weit rechts raus und suchte mit einer Gruppe von Leuten kurz den Posten. Hier sah ich auch eine Australierin und Seline Stalder (SUI) zum ersten Mal. Auch zu Posten 12 lief ich zuerst links los und korrigierte dann zu weit rechts - kam auf den Weg und lies mich durch ein markiertes Sperrgebiet, das nicht auf der Karte war (natürlich da es das Aufwärmgebiet vor dem Start war und nur von der anderen Seite glat) kurz verwirren. Von da an fand ich 12, 13 und 14 ohne Probleme, genau die Posten wo die meisten anderen Probleme hatten, was ich daran merkte dass ich einige Läuferinnen die mich schon überholte hatten wieder einholte-
Zum Resümee muss ich sagen: ich weiß und wusste auch bevor dass ich gerade bei solchen großen Wettkämpfen Mühe habe bei mir zu bleiben, andere Läufer/Zuschauer/sonstige Leute auszuschalten und mein Selbstbewusstsein und Konzept zu behalten. Ich habe versucht daran zu arbeiten und es ist mir heuer eine Male gelungen dies abzulegen. Das mir dies jedoch bei meinem ersten und für heuer einzigen WM-Einsatz nicht gelungen ist schade - meine technischen Ziele auf die Richtung zu achten und genaue Ablaufpunkte im Postenraum zu haben waren sofort nach dem Start durch unwichtige Gedanken ausgetauscht. Aber vielleicht war dies auch ein biserl zu erwarten wenn ich alle Energie und Erwartung in einen Lauf stecke und es da unbedingt zeigen will - weil wenn man etwas erzwingen will geschieht meistens das Gegenteil.
Es ist mir bewusst dass es auch mit einem guten Lauf schwierig geworden wäre mich zu qualifizieren - jedoch wenns mit einem guten Lauf knapp nicht gereicht hätte könnte ich trotzdem zufrieden mit mir sein - so nicht.
Und wenn ich mir bei der Routeanimation ( http://www.woc2008.cz/anim/longq/WOMENC.php) die Route von der bisher einzig eingezeichneten Route von Minna Kauppi anschauen dann ist mir schon klar wo ich zusätzlich zum phyischen unmengen an Zeit verloren habe, sie hatte anscheinend ein Konzept (bis auf den 10 und viell. 12 Posten )- lief fast unterm Strich. Wow -Gratuliere - ein Ziel für die Zukunft.
Das positive aus österreichischer Sicht war gestern sicher dass sich Markus und mit Michi auch endlich eine Dame ins A-Finale qualifiziert haben - super - Gratuliere!!!
Trotzdem: einen einzigen Lauf als Jahresziel zu nehmen schien mir schon von Anfang an nicht clever und der Plan war und ist die WM und StudentenWM gleichermaßen wichtig zu bewerten und diese Wettkampfserie "WM und Studentenwm" als ganzes zu sehen. Deshalb werde ich mir heute einen gemütlicheren Tag gönnen und dann geht der Blick nach vorne zu den Wettkämpfen in Estland in knapp zwei Wochen. Dort werde ich in allen drei Einzeldisziplinen Sprint, Middle und Lang an den Start gehen - drei weitere Chancen mein Konzept umzusetzen und ich habe ein gutes Gefühl dabei.
Und auch hier in Tschechien wird mir inzwischen sicher nicht langweilig:
neben zahlreichen Trainings die ich hier noch absolvieren möchte ist Olmütz eine super schöne Stadt mit vielen Cafes, vielen nette Leute aus vielen Nationen die auch keine Einsätze mehr haben und natürlich werde ich für auch meine Teamkollegen die noch bei Middle, im Lang-Finale und Staffel starten, noch ordentlich fanen! :o)
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