Mittwoch, 2. Juli 2008

2. Platz beim Thermenlandopen

Am Wochenende nahm ich beim jährlichen Thermenlandopen, einem 3 Tagelauf, der diesmal in Slowenien ausgetragen wurde, teil.Während mich einige Wettkämpfe der letzten Wochen und Monate eher psychisch und physisch strapaziert haben, war dieses Wochenende eine Erfahrung mit Aufwärtstrend und Lerncharakter.

Tag 1 - Sprint - der OK- Lauf

Am Freitag gab es einen Sprint rund um die Therme 3000. Dieser Lauf hatte für mich besondere Bedeutung, da es für mich noch um einen Sprintstartplatz bei der Wm ging. Uschi Polzer und ich sollten uns diesen hier auslaufen.Das Rennen verlief so ok-richtig mittelmässig - ich machte keinen "Riesenfehler" fühlte mich läuferisch so wie meistens irgendwo im Mittelbereich, jedoch hatte ich vor allem im Wald mit der Interpretation der Karte Schwierigkeiten (da war ich nicht die Einzige :o) - verlor hier Zeit - und erwischte einmal bei den extrem engen Postenabständen von nur wenigen Metern einen falschen Posten - bemerkte es erst nach ein paar Metern und drehte wieder um. Im Großen und Ganzen ein richtiges Medium - Rennen das mich auf den 2. Platz bei diesem WRE brachte. Bei vielen Wettkämpfen hätte dies wahrscheinlich für den Startplatz gereicht - nicht so diesmal. Uschi lief sehr stark und siegte- somit werde ich bei der WM nur die Langdistanz laufen.


Tag 2 - Langdistanz - der Flop


Am Samstag folgte die Langdistanz - für mich ein ziemlicher Flop - aber im Nachhinein in Kombi mit dem Lauf am Sonntag ein guter Vergleich für mich selbst wie man es machen soll und wie nicht.

Ich startete recht motiviert jedoch fehlte mir schon beim 3. Posten der genaue Ablaufpunkt und ich verlor 2,5min - Thea holte mich bereits von hinten ein. Und wie ich halt so bin war keine Sekunde in meinen Gedanken, dass vielleicht andere bei diesen schwierigen Posten auch Fehler machen könnten oder die Idee, dass die weiteren Mädls die plötzlich um mich waren, Mädls waren, die ich eingeholt hatte sondern ich dachte nur daran wie schlecht ich bis jetzt war, und machte erstmal trotz eines Klobesuchs zu den nächsten 3 Posten eine Bestzeit und zwei 2. Beste Zeiten, weil ich dachte, jetzt wieder alles aufholen zu müssen. Bei Posten 8 trennte ich mich von Thea, nahm die schlechtere Route und ungefähr mitten auf der Route wurde mir plötzlich ziemlich schlecht (ein sehr eigenartiges noch nie vorgekommenes Ereignis). Ich dachte kurz ans Aufhören - nahm mich wieder zusammen und kamm mit etwas Verspätung bei Posten 8 an.


Der Rest der Strecke wurde zur Qual. Obwohl ich keinen Pulsmesser trug bin ich fast sicher dass ich ab Posten 5 ziemlich dauerhaft deutlich über meiner anaeroben Schwelle war. Eine Zeit lang gings noch so halbwegs...ab Posten 7 gab es aber immer wieder längere "Gehtemposchleppstrecken" nach den 3 Getränkeposten hintereinander :O) und einem Powergel wurde es wieder etwas besser - ich machte noch ein paar Fehler am Schluss und schaffte es schlussendlich ins Ziel.
Wenn man sich diese Beschreibung so anhört - wäre für mich klar gewesen- irgendwo Stunden zurück letzte bei diesem Wettkampf und ein gemütliches Nachhausefahren weil der Jagdstart eh keinen Sinn mehr macht. Aber so war es nicht: im Ziel bemerkte ich dass auch andere technische Probleme mit dem Gelände hatten, es auch anderen heiß war und auch andere nicht mehr die frischesten Beine hatten. Thea gewann mit Riesenvorsprung jedoch zwischen der 2. und 5. (=ich) lagen nur 4min. Insgesamt gab das den 3. Rang hinter Thea Lillehov und Annika Björk.


Tag 3 - Jagdstart - die Erlösung


Nach der Auswertung von Samstag war mein Ziel klar und zwar aufhören über mein physisches Befinden zu jammern (und im Ziel draufzukommen dass ich gar nicht sooo langsam war) und mal unter Druck ein gutes Rennen zu laufen.
Ich startete als 3. - mit einem realistisch nicht aufholbaren Rückstand auf Thea und 40 sec. auf Annika Björk. Ich wollte bewusst langsam starten aber bereits vorm ersten Posten war Annika nur mehr ein paar Meter vor mir. Super für das restliche Rennen und mein Gefühl war einige Posten mit ihr zu laufen und mir ein bisschen etwas von der erfahrenen Läuferin abzuschauen und ich hatte das Gefühl dass sie mir half nach einigen verlorenen Wettkämpfen wieder einen Wettkampfrythmus zu finden und nicht zwischendurch zu rennen wie die Irre und danach tot zu sein. Ab dem vierten Posten hatte ich dann aber doch das Sicherheitsgefühl die Führung zu übernehmen und ab dem 5. Posten sah ich Annika nie mehr...
Es folgten einige sehr sichere Posten in schönem Rhytmus und obwohl mein Gefühl mir sagte, dass ich diesmal langsamer begonnen hatte (haha- siehe Grafik) war meine Zeit beim 11. Posten um 3 min schneller als die 2.Beste. Dann wurde ich plötzlich nervös- hatte ich Annika nun wirklich abgehängt, vielleicht hatte sie mich irgendwo überholt. Und schon folgte ein Richtungswechsel beim drehenden Hügel zum 12. Posten der mich 2,5min kostete und ein weiterer zum 13. der mich 1,5 min kostete. Sehr dumme Fehler, wo ich mir recht sicher war jetzt überholt worden zu sein - jedoch gottseidank hielt kam diesmal die Fehlerphase und ging beim nächsten Posten wieder.


Ab diesem Zeitpunkt verlief mein Wettkampf eigentlich wieder gut. Ein paar kleine Unsicherheiten und ganz klar Müdigkeit von den Vortagen und im Ziel - eine kleine Überraschung - ich war noch immer 2. !

Das Fazit dieser Tage ist wiedermal dass sich bei mir noch immer unglaublich viel im Kopf abspielt. Denn der phyisiche Trainingseffekt von Samstag kann an den guten Zwischenzeiten und der Gesamtzeit (ohne dumme Fehler) am Sonntag wohl nicht schuld sein.

Langsamer beginnen, ruhiger und konstanter laufen und nach Fehlern und bei Stiegen aufpassen auf nicht zu viel Laktatanhäufung - mein Fazit - und sicher auch der Wm und STudentenwmvorbereitung dienlich :o) Und nach einem ziemlichen Tief am Samstag freue ich mich nun wieder darauf, dass ich die Langdistanz laufen darf.







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