der dritte Streich...
Schon als wir heute vom Bus ausstiegen und zum Vorstart gingen dachte ich "wow" das Gelände sieht echt schön aus. Flach und der Boden wie in Skandinavien - mosig, weich und mit viel Heidelbeerkraut. Auch meine Stimmung vorm Start war gut und ich war viel weniger nervös als gestern. Als es dann los ging war es mein Ziel für heute ruhig zu bleiben, immer einen Plan zu haben und zu kämpfen.
Der erste Posten war gleich ein längerer - ich wählte eher die Sicherheitsroute aber fand den Posten gut. Beim zweiten Posten kam ich leider etwas von der Richtung nach links ab und das Korrigieren kostete etwas Zeit jedoch verlief meinen Rennen bis zum 7. Posten sonst nach Plan - ich lief immer recht vorsichtig aber als ich immer wieder Leute mit niedrigeren Startnummern als ich sah, war ich mir sicher dass sich dieses Vorsichtigsein auszahlte. Auf dem Weg zum 6. Posten holte mich dann die Schwedin Annika Billstam ein, die 2 min hinter mir gestartet war (hätte fast schon früher mit ihr gerechnet) aber ich merkte schnell dass sie nicht die gleiche Bahn hatte. Die Route zum 8. und 9. Posten erwischte ich leider nicht so gut. Obwohl der Sumpf zu Posten 8. sehr gut belaufbar war lief ich unnötig lange und zu weit rechts durch und war dadurch kurz verwirrt und bei Posten 9 war der Weg links rum suboptimal, vor allem weil einige neue kleine Wege zum Strand das Gebiet kurz vorm Postenraum sehr konfus waren - Zeiteinbusen von jeweils 1 min zu den beiden Posten waren die Folge. Etwas geschockt war ich bei den Sümpfen um den 11. Posten - denn obwohl ich mir eingebildet hatte dass es geheissen hatte: "die Sümpfe sind nicht allzu nass" versank ich bis zum Oberschenkel und erwischte noch dazu eine Stelle mit extrem vielen umgefallenen Bäumfen - 30m links war es anscheinend gut - aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt leider nicht. Dies und eine kleine Unsicherheit im Postenraum kosteten nocheinmal etwas Zeit. Danach ging es bis zum Zielgebiet eigentlich wieder recht gut. Sehr ärgerlich war, dass ich meinen eigentlich größten Fehler dann ncoh zum vorletzten Posten machte- im sehr grünen Gebiet machte ich einen Paralellfehler und suchte einen kleinen Hügel 1,5min lang.
Zum Positiven:
Es war ein - für mich zumindest - sehr schwieriges Gelände und es ist sicher ein großer Fortschritt (zu meinen anderen internationalen Läufen) dass ich bei keinem Posten mehr als 2min auf die Siegerzeit verloren habe. Ein bisschen Pech war, dass kaum "schwächerere" Läuferinnen in meinem Heat waren und ich mir mit lauter Läuferinnen die letzten Plätze ausmachen musste, die gestern oder zumindest letztes Jahr bei der Wm das A-Finale erreichten...
Und auch wenn heute der Cut zum A-Finale in meinem Heat heute bei nur 6min (14% ist für die Damen in der Langdistanz im Vergleich zu sonst recht wenig) lag wäre es ohne meine Fehler knapp geworden (im Gegensatz zu gestern) es zu schaffen und auch das ist ja ok.
Verbesserungswürdig ist jedoch dass sich vor allem beim Nachlassen meiner Konzentration und die Müdigkeit auch Motivation immer noch sehr viele kleine Fehler einschleichen - was ich gleich morgen beim B-Finale zu verbessern versuche. Zu sagen ist auch noch, dass wir (die Österreicher) hier alle Disziplinen (Quali und Finale - egal A oder B) laufen werden, obwohl die meisten LÄufer/innen anderen Nationen jeweils nur 2 oder 3 Bewerbe laufen - da die EM hier zum ERfahrungsgewinn dienen soll.
Trotz allem: die Langdistanz ist die schönste Distanz :o)
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